Zahnverschleiß, Diagnostik und Zusammenhänge mit zahnärztlichen Schlafstörungen
Dr. Peter Wetselaar
(1-Tageskurs)
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Termine: |
Sa.,
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Anmeldeschluss: | Mi., 15.10.2025 |
Status: | verfügbar |
Kursbeschreibung
Der Zahnverschleiß ist ein multifaktorieller Zustand. Er führt zum Verlust der Zahnhartgewebe Schmelz, Dentin und Zement. Zahnverschleiß kann in die Subtypen mechanischer Verschleiß (Abnutzung und Abrieb) und chemischer Verschleiß (Erosion) unterteilt werden. Ein Vorschlag für eine (neue) Definitionen wird vorgestellt. Darüber hinaus erfolgt ein Vorschlag für die Einstufung von Zahnverschleiß.
Kursinhalte
Wegen seiner multifaktoriellen Ätiologie kann Zahnverschleiß sich vielfältig manifestieren. Daher ist es schwierig ihn zu diagnostizieren und den Zustand zu dokumentieren. Ein systematisches Vorgehen ist jedoch eine conditio sine qua non. Im vorgestellten Tooth Wear Evaluation System (TWES 1.0 und 2.0), sind alle notwendigen Werkzeuge für eine klinische Leitlinie in verschiedenen Modulen inkorporiert. Dies ermöglicht dem Zahnarzt, unabhängig ob er sich in einer allgemeinen Zahnarztpraxis oder einer Überweisung-Praxis befindet, einen diagnostischen Prozess auszuführen, wie er den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht.
Um die Akzeptanz und die Durchführbarkeit in der Praxis zu unterstützen, ist das TWES modular aufgebaut. Der Zahnarzt kann somit nur das Modul auswählen, das für eine bestimmte Indikation geeignet ist. Die Module entsprechen einander, was natürlich unverzichtbar und notwendig ist, um im Zeitverlauf Vergleiche durchführen zu können.
Mit den Diagnosemodulen des TWES ist es möglich:
- das Problem zu erkennen (Qualifikation)
- den Schweregrad zu bestimmen (Quantifizierung)
- die wahrscheinlichen Ursachen zu diagnostizieren und den Fortschritt zu überwachen
- der Zahnverschleiß aufzuzeichnen (intraorale Fotos, Modellpaare)
- eine richtige Anamnese durchzuführen (Verwendung von Fragebögen)
- eine Speichel-Analyse durchzuführen
Mit den Behandlungs-/Management-Modulen des TWES ist es möglich:
- einen Behandlungsbeginn zu bestimmen
- die Art der Behandlung festzulegen
- den Schwierigkeitsgrad einer restaurativen Behandlung abzuschätzen
Die verschiedenen Module und ihre Möglichkeiten werden diskutiert, die Anwendung des TWES in der täglichen Praxis wird erklärt.
Bruxismus ist eine häufige Kiefermuskelaktivität, die im Schlaf (Schlaf-Bruxismus) oder im Wachzustand (Wach-Bruxismus) auftreten kann. Bruxismus hat unter Zahnärzten einen schlechten Ruf: Es wird angenommen, dass er Kiefergelenkserkrankungen, Zahnverschleiß, Kiefermuskelhypertrophie, Frakturen und Versagen von Zahnrestaurationen und Implantaten usw. verursacht. Es gibt jedoch zunehmend Hinweise darauf, dass Bruxismus auch mit positiven gesundheitlichen Folgen verbunden sein kann, was einen echten Paradigmenwechsel in der Zahnheilkunde darstellt. In diesem Vortrag werden einige bemerkenswerte Beispiele für solche positiven Folgen von Bruxismus diskutiert. Wichtig ist, dass sich die Bewertung von Bruxismus mit der Veröffentlichung von zwei neu entwickelten Bewertungsinstrumenten, nämlich dem umfassenden standardisierten Tool zur Bewertung von Bruxismus (STAB) und dem kurzen Bruxismus-Screener (BruxScreen), erheblich verbessert hat. Beide Instrumente werden in dieser Vorlesung vorgestellt.
Ein weiteres Thema, das diskutiert wird, ist die Assoziation von Schlaf-Bruxismus mit anderen schlafbezogenen Erkrankungen, die eine Verbindung zur Zahnheilkunde haben, wie z. B. obstruktive Schlafapnoe, gastroösophagealer Reflux, Hypersalivation und Xerostomie. Diese Erkrankungen sind alle Teil der aufstrebenden zahnmedizinischen Disziplin „Zahnärztliche Schlafmedizin“, die in diesem Vortrag ausführlich vorgestellt wird. Schließlich wird der Behandlung von Bruxismus Aufmerksamkeit geschenkt, wobei das Gleichgewicht zwischen den negativen und positiven Folgen des Bruxismus berücksichtigt wird. Das Gleichgewicht zwischen diesen beiden möglichen Ergebnissen auf der Ebene des einzelnen Patienten zu finden, wird eine große Herausforderung für Zahnärzte