Kursbeschreibung
Zusammenhänge zwischen Höhe, Mitte, Ebene und natürlicher Kopfhaltung (NHP).
Zunehmend wird auf Fachkongressen ein Thema diskutiert: Die Übermittlung der Patienteninformation. Dabei geht es um Fragen wie: Welche Informationen benötigt der Zahntechniker? Wie soll übermittelt werden? Reicht analog, muss es digital sein?
Bei diesen Fragen wird vorausgesetzt, dass man genau erfasst hat bzw. erfassen konnte, was übermittelt werden soll. Doch ist das wirklich so? Wie verhält es sich mit den ganz individuellen Asymmetrien in einem Gesicht? Versucht der Patient, skelettal oder muskulär zu kompensieren? Mit dem – meist eben nicht! – achsengerechten Einartikulieren nicht optimal abgreifbarer – und daher auch nicht diagnostizierbarer – funktioneller Defizite beginnt dann die „Misere“. Abweichungen von der Mitte, „schiefe“ Ebenen, Einschleifen, Abplatzungen oder gar funktionell unzureichende Ergebnisse sind hinlänglich bekannte Folgen im Praxis- und Laboralltag.
Erfassung und Übertragung der individuellen Patienteninformation geschieht in aller Regel mit einem Gesichtsbogen. Bereits hierbei lassen sich jedoch Ungenauigkeiten und Fehler, vor allem um die Hoch-, Längs- und Querachsen, nicht ausschließen. Schädelbezüglich ist nicht gleich lagerichtig. Je nachdem, wie die Okklusionsebene am Patienten erfasst wird, liegt die Fehlerquote niedriger oder höher. Die richtige Lage jedoch bleibt – ob nach Camper, der Frankfurter oder der Patientenhorizontalen bestimmt – nur allzu oft ein Zufallstreffer.
In dem Seminar wird gezeigt, wie sich anhand der Ala-Tragus-Ebene und der Natural Head Position (NHP) patientenindividuell und ohne herkömmlichen Gesichts- bzw. Transferbogen Okklusionslinie und Asymmetrien abgreifen lassen. Damit gelingt es, bei zahntechnischen bzw. zahnmedizinischen Versorgungen vor Erstellung eines Therapieplans eventuelle Kompensationen aufzuspüren und Fehlerquellen und Übertragungsfehler beim Anfertigen einer prothetischen Versorgung oder Planung weitestgehend zu minimieren bzw. zu vermeiden.
Dieser Kurs befasst sich Schwerpunktmäßig mit der Visualisierung der Funktionsanalyse und umfasst:
• Das Registrat und die Planung
• Den Umgang mit der Kau-Ebene
• Die mimische Dokumentation, Fotografie
• Funktionsanalyse (Gesichtslinien , Mimik , Muskulatur u.s.w.)
• Die Präsentation der entsprechenden Fachsoftware (VISUAL-FUNCTION)
• Die individuelle Patientenfallbesprechung der Kursteilnehmer
• Live-Patientenfall
Kursinhalte
• wie finde ich diese natürliche Ebene ?
- Übertragung ( traditionell )
- Übertragungsfehler
- Asymetrien und Okklusionsebene
- Mitte
• Zusammenhang zwischen Ebene, Funktion und Ästhetik des Patienten
- Welchen Einfluss hat diese Okklusionsebene während des Kauens ?
- Wie werden die Zähne durch die Okklusionsebene belastet ?
- Wie ist das Gleichgewicht zwischen Front- und Seitenzähnen ?
- Wie funktioniert Sprache ?
- Wie positioniert sich Unter- zum Oberkiefer ?
- Wie beeinflusst die Okklusionsebene die Kopfhaltung und damit die Körperhaltung ?
• Übertragung der natürlichen Ebene analog und virtuell mit dem PlaneSystem
- Das Registrat und die Planung
- Funktionsanalyse ( Gesichtslinien, Mimik, Muskulatur, usw. )
- Skelettale Klassen
- Bezugslinien der Gesichtsästhetik
Zusatzinformationen
Mitzubringen sind aus dem Teil 1:
2 eigene Modellpaare:
- ein Modellpaar mit 2 Artikulationsplatten in gewohnter Weise artikuliert OK Modell nach Gesichtsbogen UK nach gewohnter Zentrikbißnahme (falls elektronisch ermittelte Werte vorhanden, diese auch mitbringen)
- ein Modellpaar nach Planefinder und Tageszentrikregistrat einartikuliert
Modelle : Die Modelle sollten folgende Kriterien erfüllen :
- vollständige Umschlagfalte
- Gaumen sowie Tuberbereich, auch 8er falls vorhanden, bitte sichtbar im OK und UK vollständig abgedrückt .
-Skalpell
-Minenbleistift / dünn
-Artikulator -Kamera
-Schieblehre/Messschieb